Der Kunde ist König – Eine veraltete Sichtweise im modernen Consulting?
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“Der Kunde ist König” – ein Sprichwort, das man in der Geschäftswelt oft hört. Es suggeriert, dass der Kunde über allem steht und seine Wünsche und Anforderungen uneingeschränkt erfüllt werden müssen. Doch ist dieses Denken in der heutigen Zeit noch angebracht? Besonders in spezialisierten Bereichen wie der Beratung und Schulung, wo es um Fachwissen und strategische Expertise geht, könnte diese Sichtweise sogar kontraproduktiv sein.
In diesem Artikel möchte ich meine Perspektive teilen und aufzeigen, warum es wichtig ist, den Kunden nicht nur als König, sondern vielmehr als Partner zu sehen, der von der Expertise des Beraters oder Trainers profitiert.
Der Ursprung des Sprichworts und seine Bedeutung
"Der Kunde ist König" hat seine Wurzeln im Dienstleistungssektor und stammt aus einer Zeit, in der Kundenservice vorwiegend bedeutete, jeden Wunsch des Kunden zu erfüllen – unabhängig davon, wie sinnvoll dieser Wunsch war. Das Konzept ist einfach: Der Kunde bezahlt für eine Dienstleistung, also sollte er genau das bekommen, was er möchte.
Doch dieses Denken stammt aus einer Ära, in der Dienstleistungen oft standardisiert und weniger komplex waren. Heutzutage, besonders im Bereich der Beratung und Schulung, geht es um weit mehr als nur um die Erfüllung von Wünschen. Es geht darum, Mehrwert zu schaffen, Wissen zu vermitteln und gemeinsam die besten Lösungen zu finden.
Die Rolle des Beraters – Mehr als nur ein Befehlsempfänger
In meiner Arbeit als Berater und Trainer habe ich oft erlebt, dass Kunden mit festen Vorstellungen zu mir kommen. Sie haben klare Ideen davon, wie ein Projekt umgesetzt oder ein Problem gelöst werden soll. Doch was sie oft nicht bedenken, ist, dass ihre Perspektive möglicherweise begrenzt ist. Hier komme ich ins Spiel – nicht als bloßer Befehlsempfänger, sondern als Experte, der die Aufgabe hat, das Beste für den Kunden herauszuholen.
Ein guter Berater nimmt die Wünsche des Kunden ernst, aber er hinterfragt sie auch. Warum? Weil der Kunde nicht immer alle Aspekte kennt oder die möglichen Konsequenzen seiner Entscheidungen abschätzen kann. Es ist meine Aufgabe, dem Kunden nicht nur das zu liefern, was er verlangt, sondern auch das, was er tatsächlich braucht, um erfolgreich zu sein.
Beratung bedeutet Verantwortung übernehmen
Wenn ich einem Kunden eine Empfehlung gebe oder ihm eine andere Richtung vorschlage, als er ursprünglich dachte, dann tue ich das nicht, um seine Autorität infrage zu stellen. Im Gegenteil: Ich sehe es als meine Verantwortung, ihn vor möglichen Fehlern zu bewahren und ihm Wege aufzuzeigen, die er vielleicht noch nicht kennt.
Das bedeutet natürlich auch, dass ich manchmal „Nein“ sagen muss. Ein „Nein“ ist jedoch kein Zeichen von Widerstand oder Ungehorsam, sondern ein Zeichen von Fürsorge und Professionalität. Es zeigt, dass ich das Beste für den Kunden will und bereit bin, auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen.
Der Dialog zwischen Kunde und Berater
Die Zusammenarbeit zwischen Kunde und Berater sollte immer ein Dialog auf Augenhöhe sein. Der Kunde bringt seine Bedürfnisse, Ziele und Wünsche ein, während der Berater seine Expertise, Erfahrung und strategische Sichtweise hinzufügt. In diesem Dialog geht es darum, gemeinsam die beste Lösung zu finden – eine Lösung, die möglicherweise anders aussieht, als der Kunde es sich anfangs vorgestellt hat, die aber in der Praxis viel effektiver ist.
Ein Beispiel: Ein Kunde möchte eine neue Website, hat aber nur eine vage Vorstellung davon, was er will. Er schlägt ein Design vor, das zwar hübsch aussieht, aber nicht benutzerfreundlich ist und die technischen Anforderungen nicht erfüllt. Hier ist es meine Aufgabe, ihm zu erklären, warum sein Vorschlag zwar ästhetisch ansprechend, aber funktional problematisch ist. Gleichzeitig schlage ich ihm eine Alternative vor, die seine Ziele besser erreicht und langfristig erfolgreicher ist.
Schulung: Wissen vermitteln und den Blickwinkel erweitern
Auch in meinen Schulungen erlebe ich oft, dass Teilnehmer mit festen Erwartungen kommen. Sie wollen eine bestimmte Fähigkeit erlernen oder ein bestimmtes Problem lösen. Doch Schulung ist mehr als nur das Vermitteln von Wissen. Es geht darum, den Teilnehmern einen umfassenderen Blick auf die Materie zu ermöglichen und sie in die Lage zu versetzen, auch über das hinauszudenken, was sie ursprünglich im Sinn hatten.
Als Trainer sehe ich es als meine Pflicht, nicht nur das Wissen zu vermitteln, das die Teilnehmer erwarten, sondern ihnen auch neue Perspektiven zu eröffnen. Oft ist es gerade das, was sie nicht erwartet haben, das ihnen den größten Mehrwert bringt. Und genau hier liegt die Herausforderung – und auch die Freude – in meiner Arbeit.
Der Kunde als Partner, nicht als König
Am Ende des Tages geht es nicht darum, wer der König ist. Es geht darum, wer der Experte ist und wie beide Seiten zusammenarbeiten können, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Der Kunde bringt seine Vision und Ziele ein, und der Berater oder Trainer bringt das Fachwissen und die Erfahrung ein, um diese Ziele bestmöglich zu erreichen.
Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit ist es, die den größten Erfolg garantiert. Der Kunde sollte nicht als König gesehen werden, dem blind gehorcht wird, sondern als Partner, der von der Expertise des Beraters profitiert. In dieser Rolle kann der Berater dem Kunden helfen, seine Vision zu schärfen, seine Ziele realistischer zu definieren und letztlich erfolgreicher zu sein.
Fazit
„Der Kunde ist König“ mag ein eingängiges Sprichwort sein, aber es ist in vielen modernen Kontexten nicht mehr zeitgemäß. In der heutigen Welt der Beratung und Schulung geht es nicht darum, blind den Wünschen des Kunden zu folgen, sondern darum, ihn zu beraten, ihm zu widersprechen, wenn es nötig ist, und gemeinsam die besten Lösungen zu entwickeln. Ein guter Berater übernimmt Verantwortung, sagt auch mal „Nein“ und zeigt dem Kunden Wege auf, die dieser vielleicht noch nicht gesehen hat.
Letztlich sollte die Beziehung zwischen Kunde und Berater von Respekt und gegenseitigem Vertrauen geprägt sein. Es ist eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der beide Seiten das gleiche Ziel verfolgen: den größtmöglichen Erfolg.
Was denkst du?
Jetzt bist du gefragt: Wie stehst du zu dem Sprichwort „Der Kunde ist König"? Hast du in deiner eigenen Praxis ähnliche Erfahrungen gemacht? Glaubst du, dass ein Berater immer den Kundenwünschen folgen sollte, oder ist es wichtiger, auch mal gegenzusteuern, wenn es dem Projekt oder dem Lernerfolg dient?
Teile deine Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren. Ich freue mich auf eine spannende Diskussion und bin gespannt, wie du die Rolle des Beraters und des Kunden siehst!
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Salut, je m'appelle Wolfgang.
Depuis 2006, je me plonge profondément dans le monde fascinant de TYPO3 - ce n'est pas seulement mon métier, c'est aussi ma passion. Mon parcours m'a conduit à travers d'innombrables projets et j'ai créé des centaines de guides vidéo professionnels axés sur TYPO3 et ses extensions. J'aime démêler les sujets complexes et les transformer en concepts faciles à comprendre, ce qui se reflète également dans mes formations et mes séminaires.
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